Fleisch­bank –Dül­fer. Klas­si­sches Kino an gro­ßer Wand

Datum: 07.07.2015
Wer war dabei: Kathi, Sebi
Gipfel/Berggruppe: Fleisch­bank 2186 m/Wilder Kaiser
Name der Tour: Fleisch­bank Ost­wand „Dül­fer“
Art der Tour: Alpi­ner Klassiker
Erst­be­ge­hung: H. Dül­fer und W. Schaar­schmidt am 15.6.1912

Facts: Ca. 450 m Wand­hö­he, ca. 600 m Klet­ter­län­ge, 13 ‑14 SL, immer wie­der rund um 5, im ers­ten Quer­gang und in den Aus­stiegs­ris­sen 6, oft leich­ter; Zustieg von der Grie­se­nau über Jäger­steig und Stei­ner­ne Rin­ne Rich­tung Ell­mau­er Tor bis man bei der Not­ruf­sta­ti­on über das Block­feld zur Ein­stiegs­que­rung kommt (ca. 2 h). Hier auch Ruck­sack- und Schwit­zeT-Shirt­de­pot. Man kann natür­lich auch von Süden von der Wochen­brun­ner Alm über das Ell­mau­er Tor hier­her kom­men, hat dann aber natür­lich gar kei­nen Schat­ten beim Auf­stieg und braucht genau­so lang. Abstieg gut über­di­men­sio­nal rot mar­kiert. Erst west­sei­tig abklet­tern, ggf. 2 mal absei­len, dann auf gutem Pfad hin­ter dem Chris­taturm vor­bei que­ren, etwas anstei­gen und links ums Eck wie­der hin­un­ter zur Abseil­pis­te. Da gibt es immer mal wie­der neue und alte Mög­lich­kei­ten. Am bes­ten eher etwas rechts hal­tend im Sin­ne des Abstiegs 3 –5 mal absei­lend (je nach Seil­län­ge) in das Schutt­kar süd­lich des Chris­taturms (ca. 0,5 ‑1h bis zum Depot) und dann wie man her­auf­ge­kom­men ist, wie­der her­un­ter (ca. 1 h);  Absi­che­rung vor Ort kai­ser­ty­pisch teil­sa­niert, d.h. Stand­bolts, ein­zel­ne Zwi­schen­bolts, wo es schwe­rer ist genug Zwi­schen­ha­ken unter­schied­lichs­ter Güte, teil­wei­se kann nach gus­to ergänzt wer­den. Dafür soll­te man ein paar mitt­le­re Kei­le und Cams sowie Schlin­gen mitnehmen

Alpi­ne Klas­si­ker Fleisch­bank Dül­fer Ost, Klas­si­sches Kino an gro­ßer Wand

Für den Münch­ner, die dor­ti­gen Bay­ern und nicht nur für die hat ja der Kai­ser einen beson­de­ren Stel­len­wert. Die­ser deckt in etwa die Band­brei­te von Phä­no­men bis Sehn­suchts­ort ab. Blei­ben wir als Schus­ter beim Leis­ten und somit beim Fel­sen. Da mar­kiert der Kai­ser die Ost­gren­ze der alpi­nen Haus­ge­bie­te der baye­ri­schen Lan­des­haupt­stadt. So wie das Wet­ter­stein die West­gren­ze. Alles was dar­über hin­aus­geht, ist nicht mehr hei­misch. Lan­des­gren­zen spie­len sowie­so kei­ne Rol­le. Das Herz­stück des Wil­den Kai­ser ist natür­lich wild und heißt Stei­ner­ne Rin­ne. Und die heißt Rin­ne, weil es links und rechts steil rauf geht. Und gleich sowas von steil. Und stei­nern. Wer links oder rechts rauf will, muss klet­tern. Herr­lich. Aber erst­mal muss man dort­hin kom­men.
Wenn man von der Grie­se­nau auf dem anfäng­lich brei­ten Weg Rich­tung Strip­sen­joch schlen­dert, prallt einen gleich die Fleisch­bank mit ihrer fabel­haf­ten Ost­wand an.
Deren ers­te Durch­stei­gung war vor dem ers­ten Welt­krieg ein heiß­um­wor­be­nes Pro­blem, das von Hans Dül­fer letzt­lich auf sei­ne hart­nä­cki­ge Wei­se gran­di­os gelöst wur­de. Nun ja, nicht ganz, denn zwei Jah­re vor ihm erkann­te Otto „Ram­bo“ Her­zog die Linie und erschloß die Ris­se bis zum ers­ten Quer­gang. Dabei ver­wen­de­te er als ers­ter soge­nann­te Schnapp­rin­ge, Vor­läu­fer der heu­ti­gen Kara­bi­ner. Schlech­tes Wet­ter und Urlaubsen­de ver­hin­der­ten wei­te­re Ver­su­che. Im Jahr dar­auf mach­ten sich Hans Fichtl und Georg Sixt dar­an zu schaf­fen und lös­ten das Pro­blem des ers­ten Quer­gangs mit Hil­fe eines Seil­zug­quer­gangs, bevor ein Unwet­ter der Unter­neh­mung mit ent­spre­chend heik­lem Rück­zug epi­sche Züge ver­pass­te. Wie­der ein Jahr spä­ter kam dann Dül­fer. Das Plat­ten­pro­blem war gelöst und ansons­ten war er der Mei­nung, anders als man­che heu­te, wo Ris­se sind, da kommt man rauf. Der ers­te Ver­such ende­te im schlech­ten Wet­ter. Der zwei­te dar­in, dass die Ker­le ihren Ruck­sack mit Mate­ri­al, Pro­vi­ant und Tabak­pfei­fe die Wand run­ter schmis­sen. Am drit­ten Tag aber pass­te alles und sei­ne Spür­na­se zeig­te ihm einen gran­di­os ele­gan­ten Weg durch die­se tol­le Wand.
Damals, vor gut hun­dert Jah­ren, auf­grund der ein­ge­setz­ten tech­ni­schen Hilfs­mit­tel, ein durch­aus auch kon­tro­vers dis­ku­tier­ter Mei­len­stein, ist die Dül­fer Ost immer noch soet­was wie eine Ein­tritts­kar­te in die Wun­der­welt des veri­ta­blen Kai­ser­klet­terns. Trotz oder gera­de wegen der über­sicht­li­chen Sanie­rung und wegen der Art der Klet­te­rei, die dem ein­ge­fleisch­ten Löcher- und Knopf­freund mit glätt­li­chem Geplät­tel und ver­klemm­tem Riss­ge­wursch­tel neue Per­spek­ti­ven eröff­net. Nie hin­ter­fot­zig, aber doch for­dernd. Und als Gesamt­ar­ran­ge­ment eine tol­le Tages­un­ter­neh­mung, die man immer mal wie­der machen kann.
So auch vor ein paar Jah­ren, als unser Mehr­ge­ne­ra­tio­nen­quar­tett nach dem ers­ten Drit­tel von einem herz­haf­ten Gewit­ter aus der Wand gewa­schen wur­de und die spon­tan ange­setz­te Abseil­ak­ti­on ihre eige­nen Wür­ze­hat­te. Der Wet­ter­sack hing also und woll­te geholt wer­den. Die­ses Mal zwar nur als Duo, dafür bleibt der Altersunterschied.
An der Maut­stra­ße zur Grie­se­nau wur­de ja seit eini­ger Zeit der Mensch durch eine Schran­ken­ma­schi­ne ersetzt. Jetzt muss man zwar immer zah­len, braucht aber nicht mehr zu völ­lig über­zo­gen nacht­schla­fen­der Zeit anrü­cken, um noch vor Arbeits­be­ginn der Tiro­ler Raub­rit­ter kos­ten­frei durch­schlüp­fen zu kön­nen. Und da wir unter der Woche unter­wegs sind, gibt es auch kei­nen Stress am Kas­sen­au­to­ma­ten. Kurz, es geht ent­spannt zum Parkplatz.

Die Grie­se­nau ist wie immer erst­mal viel asphal­tier­ter Park­platz, aber das in anun­pfir­sich wun­der­schö­ner Land­schaft. Es bie­tet sich daher an, den Blick gleich nach oben zu rich­ten, denn da zeigt sich lau­ter pracht­voll ange­sonn­ter Fels. Also raus aus dem Auto, Schu­he geschnürt, Säck­lein auf den Rücken und los geht’s.

prachvol­le Aussichten

Die Ome­ga­wet­ter­la­ge, wie sie von der bra­chi­al­fe­mi­ni­nen Wet­ter­fee in den Tages­the­men genannt wur­de, beschert uns schon am frü­hen Mor­gen höchst geho­be­ne Tem­pe­ra­tu­ren. Da passt sich das Trop­fen von der Stirn, respek­ti­ve Nase, an den Schritt­rhyth­mus an, oder umge­kehrt. Aber der Weg nimmt halt von allei­ne kein Ende, also muss man ihn unter die Füße neh­men. Nach dem Wald über­las­sen wir den Wan­der­weg sei­nem Schick­sal und zie­hen nach links über Schutt und dann Kra­xel­steig direkt Rich­tung Stei­ner­ne Rin­ne auf­wärts. Mit Beginn der Draht­sei­le gibt es end­lich Schat­ten und ein leich­tes Lüft­chen ver­schafft zeit­wei­se eine Ahnung von Abkühlung.

Ein besorg­ter Vater kämpft sich mit sei­nem hoff­nungs­fro­hen Nach­wuchs müh­se­lig, die Klet­ter­steigs­ets hef­tig und ord­nungs­ge­mäß benüt­zend, auch hin­auf. Das hier voll­stän­dig ver­sam­mel­te Tech­noelend las­sen wir lie­ber hur­tig hin­ter uns, schließ­lich haben wir ja noch etwas vor. Zur Auf­mun­te­rung beschmeißt uns zwi­schen­drin noch eine her­um­schot­tern­de Seil­schaft in der Ein­stiegs­rin­ne der Pre­digt­stuhl-Nord­kan­te mit Fels­par­ti­kel­nal­ler Art. Die Wurf­künst­ler beplär­ren sich gegen­sei­tig zur Unter­ma­lung auch noch hef­tig. All das lädt nicht unbe­dingt zum Ver­wei­len ein. Somit geht es in einem Zug nach oben, bis die rote Anten­ne der Not­ruf­sta­ti­on unmiß­ver­ständ­lich klar­macht, dass man genug Höhen­me­ter hin­ter sich gebracht hat.

Kathi hat genug getan

Noch­mal ein Blick in die Run­de und die Ent­schei­dung fällt dann doch auf die Dül­fer-Ost. Wei­te­re Zie­le gäbe es ja mehr als genug, aber unser Wet­ter­sack hängt noch mit­ten­drin, es ist nur eine wei­te­re Seil­schaft dort unter­wegs und das auch schon auf Höhe des ers­ten Quer­gan­ges. Eine Stau­bil­dung erscheint somit unwahr­schein­lich, das Tag­werk steht.

Blick auf das Tagwerk

Ein Schluck aus der Pul­le, das Chalk­beu­tel­chen und wei­te­res nütz­li­ches Gerüm­pel umge­schnallt und los geht es rüber in die Que­rung zum Ein­stieg. Mitt­ler­wei­le wird auch die meist durchgesichert.Wir machen das ab der Hälf­te, wo ein kur­zer Auf­schwung ein klei­nes Zupa­cken erfordert.
Da ich zu faul bin, am Ende der Que­rung zu Kathi an den Stand run­ter zu klet­tern, nur um dann gleich wie­der rauf zu müs­sen und sowie­so schon das gan­ze Gerödel am Gurt hän­gen habe, star­te ich gleich auf der lin­ken Vari­an­te nach oben durch. Auf die­se Wei­se kann man die ers­ten bei­den amt­li­chen Seil­län­gen zusam­men­fas­sen. Spe­ckig glän­zen tun bei­de, und ähn­lich schwer sind sie auch, also ist das Wurscht. Wenn auch nicht ganz ori­gi­nal durch Ein­spa­ren eines müh­se­li­gen Ori­gi­nal­über­häng­chens. So ergän­zen ein mit­tel­klei­ner Cam und/oder ein Nüss­chen das vor­han­de­ne Alt­me­tall zufrie­den­stel­lend und schon ist man oben.

beim Ergän­zen von Altmetall

In die­sem Stil geht es wei­ter zum nächs­ten Stand, die Son­ne scheint, alles ist und uns geht’s gut.

Kathi geht es gut

Bis ich dann am Abzweig zum dem ers­ten Quer­gang ste­he, der den Schlüs­sel zur Erst­be­ge­hung dar­stell­te. Der fet­te Ring­ha­ken wei­ter oben gäbe die Mög­lich­keit eines his­to­risch kor­rek­ten Abseil­ma­nö­vers. Mit heu­ti­gen Kleb­schu­hen und, was das eigent­lich Ange­neh­me ist, einem stra­te­gisch güns­ti­gem Bolt sowie zusätz­li­chen Keil­mög­lich­kei­ten braucht es das aber nicht mehr und man kann sich luf­tig, schnell und frei dar­über schwindeln.

Kathi beim Schwindeln

Wer aller­dings den recht­zei­ti­gen Abzweig nach links ver­passt, kann wei­ter oben wun­der­ba­re Ver­hau­er pro­du­zie­ren und herr­lich Zeit ver­bren­nen. Ver­lo­cken­de Haken und gebleich­te Schlin­gerl gibt es grad genug, wes­halb immer wie­der jemand die­ses Ange­bot bereit­wil­lig wahr­nimmt.
Ist man links am rich­ti­gen Stand ange­kom­men, geht es in die­ser Rich­tung, aber deut­lich leich­ter, noch etwas wei­ter, bevor man dem logi­schen Weg fol­gend mal wie­der nach oben darf. Die vor uns Wer­keln­den woll­ten hier gleich gera­de­aus rauf, lie­fen sich fest und haben jetzt gar nicht mehr so viel Vor­sprung, son­dern uns in Sicht-und Genickweite.

Kathi schaut nach links

Da wir ja durch das gan­ze Geque­re recht weit links sind, geht es jetzt auf einer Ram­pe, die wenig Wider­stand bie­tet, erst Mal wie­der nach rechts. Nach die­ser Renn­stre­cke hat man den Ein­stieg wie­der unter sich, die Ver­schnei­dungs­wand vor sich und muss daher nach oben.

Kathi darf kurz mal rauf

Aber nur kurz, dann von dort geht es natür­lich wie­der nach links. Que­ren­der­wei­se. Ein plat­ti­ger Quer­gang, der aber durch­aus gut­mü­tig und vor allem genuß­voll ist, führt am lie­be­voll instal­lier­ten Stra­ßen­schild vorbei.

Kathi auf dem Weg zum Schild

Schil­der hel­fen sonst bei der Ori­en­tie­rung, die­ses hier, da der Weg klar ist, macht eher Freu­de. Außer viel­leicht beim Mün­che­ner Stra­ßen­bau­amt, das das Schild wohl eher ver­misst.
Nun gut, für uns ist ab hier eher wich­tig, dass wir end­lich end­gül­tig im Schat­ten unter­wegs sind. Es ist näm­lich, wie den gan­zen Som­mer schon, so rich­tig warm. Und zwar so rich­tig rich­tig warm. Wie rich­tig warm es wirk­lich ist, merkt man vor allem dar­an, dass Kathi ers­tens den gan­zen Tag in kur­zer Hose und T‑Shirt unter­wegs ist, ohne zu jam­mern und zwei­tens, das muss ein­fach mal gesagt wer­den, wahr­schein­lich das ers­te Mal seit sie auf der Welt ist, kei­ne kal­ten Fin­ger hat. Es muss also rich­tig rich­tig warm gewe­sen sein.

Kathi jam­mert über war­me Finger

Damit die Kreis­läu­fe schön in Schwung und wie­der ein paar Höhen­me­ter zusam­men kom­men, geht es zwei Seil­län­gen in schö­nem Klet­ter­lauf­ge­län­de nach oben.
Aber um die Tour recht­schaf­fen hin­ter sich brin­gen zu kön­nen, muss man jetzt natür­lich wie­der que­ren, nach links ums Eck. Und schon steht man in der Aus­stiegs­rin­ne. Dort ist es immer schön schat­tig. Im Früh­jahr oder nach ergie­bi­gem Regen ist es auch oft feucht bis nass. Und wenn es gar nicht so rich­tig warm ist, sogar ver­eist. Was dem Fol­gen­den zwei­fels­oh­ne eine beson­de­re Wür­ze ver­passt. Denn jetzt kom­men die viel­be­sun­ge­nen Aus­stiegs­ris­se. Zart­be­sai­te­te Klet­ter­ge­nos­sen mögen einen nei­di­schen Blick auf die gegen­über in der Son­ne baden­de Gip­fel­stür­mer rich­ten, die den Pre­digt­stuhl bereits erfolg­reich erklom­men haben. 

baden­de Sonnenprediger

Pre­di­gen und beten mag zwar gene­rell für Man­che hilf­reich sein, hier hilft für das Wei­ter­kom­men aber erst­mal Klet­tern. Denn es fol­gen zwei stei­le, nicht all­zu lan­ge Seil­län­gen, die einen schö­nen und vor allem abwechs­lungs­rei­chen Ein­blick in das klas­sisch alpi­ne Riss­klet­tern ermög­li­chen. Es ist so ziem­lich alles gebo­ten von Klem­men, Ramp­fen, Wursch­teln, Sprei­zen und Schuf­ten, was man sich so wün­schen kann. Aber nie so rich­tig unan­ge­nehm. Es ergibt sich immer zur rech­ten Zeit ein Ret­tungs­an­ker, wo man sich ent­spannt ste­hend das wei­te­re Vor­ge­hen zurecht legen kann. Wer die­se Ent­span­nungs­plätz­chen aller­dings nicht nutzt, kann sich schon auf­pum­pen und natür­lich belie­big pani­ken. Oder pre­di­gen und beten. Oder ein­fach fei­ern. Jeder wie er mag und kann. Teils blank­po­lier­te Grif­fe wei­sen deut­lich dar­auf­hin, dass erhöh­te Tran­spi­ra­ti­on hier kei­ne Schan­de ist.
Kathi nimmt sich die ers­te der bei­den Riss­län­gen zur Brust. Hier ist weni­ger ein Klem­men gefragt, als sau­be­res Ste­hen und Zan­gen­grif­fe pressen.

 

Kathi steht und presst

Aber wer kann, die kann und schon kann ich nach­kom­men. Und darf natür­lich wei­ter. Es ändert sich das Bild bzw. der Riss etwas. Man beginnt erst­mal im rech­ten Riss­ka­min, wo veri­ta­bles 3D-Klet­tern gefragt ist. Je mehr Kör­per­par­tien beim sich Hoch­win­den gewinn­brin­gend ein­ge­setzt wer­den, umso ein­fa­cher tut man sich. Man darf nur die Vor­wärts­be­we­gung nicht außen vor las­sen, sonst steckt man fest. 

3D-Klet­tern

Ist die­ser rech­te Schluf zu Ende, muss man sich an ent­span­nend gro­ßen und präch­tig glän­zen­den Grif­fen irgend­wie nach links raus­bas­teln. Bis man in einem arm- bis schul­ter­brei­ten Riss lan­det, der kaum zu ver­feh­len ist, weil er gar zu ver­lo­ckend und ver­klem­mend ist.

der lin­ke Arm klemmt schon mal

Alles Klem­men hilft nichts, man muss ihn halt auch hoch­wursch­teln. Und zwar bis man das Gan­ze hin­ter sich hat.

nicht mehr verklemmt

Ab jetzt kra­xelt man die Rin­ne noch eine Seil­län­ge rauf und ver­sucht mög­lichst wenig von dem lose her­um­lie­gen­den Zeugs zu mobi­li­sie­ren, um Nach­fol­gen­de nicht zu stei­ni­gen. Sobald man Pfad­spu­ren erkennt, bin­det man sich aus, schnauft zum Nord­grat hin­auf und kra­xelt der ein­fachs­ten Linie fol­gend links­hal­tend zum Gip­fel. Das sieht wie immer sehr nah aus und dau­ert dann gefühlt doch län­ger. Ist aber wirk­lich bald geschafft.
Da gibt es dann ein Kreuz und genug Platz für eine gemüt­li­che Brot­zeit. Man kann auf das Toten­kirchl gucken und weiß dann auch schon, wo es zum Abstieg hingeht. 

Da geht’s runter

Immer dem Pfeil und den Punk­ten nach, hin­ter dem Chris­taturm rum bis zu irgend­ei­ner der im Lau­fe der Jahr­zehn­te immer mal wie­der ver­leg­ten Abseil­pis­te bis zum Schutt­kar, das den Knien gnä­di­ge Ent­las­tung bietet.

Knie bei der Arbeit

Denn beim Rest­ab­stieg haben sie genug zu tun. Das sol­len sie auch. Schließ­lich war­tet auf der Gries­ner Alm das TAB